Distributed Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe stellen für Hosting-Provider eine große Herausforderung dar und erfordern umfassende Strategien zum Schutz ihrer Infrastruktur und der dahinterstehenden Kunden. Dieser Artikel befasst sich mit den wichtigsten Problemen und praktischen Lösungen für einen robusten DDoS-Schutz.
Ein Transitprovider ist ein wesentlicher Bestandteil der Weiterleitung des Internetverkehrs. Ihr Hauptaugenmerk liegt daher auf dem Schutz ihrer Netze und Netzbereiche. Sie können auch Schwachstellen für den Hosting-Provider darstellen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die eigenen Transit Provider über DDoS-Minderungsstrategien verfügen. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit den Transit Providern erforderlich. Um die Abwehrmechanismen und deren Einfluss auf die eigenen Systeme zu verstehen, muss das Problem aus der Sicht des Transit Providers betrachtet werden. Die meisten Transitprovider bieten immer einen Standard-DDoS-Schutz an.
Im Standardpaket ist dieser jedoch nur ein „Blackholing“-Service, der den Traffic in der gesamten angegriffenen IP-Adresse (oder dem IP-Bereich) einfach wegwirft. Sollte es sich bei den dahinterliegenden Clients also um KRITIS Unternehmen handeln, wird dies zu einem Problem für den Hoster. Hintergrund dieser Strategie ist, dass jeder Transitprovider in erster Priorität seine Kapazitäten in der betroffenen Region schützen muss. Die Interessen des Hosters in der entsprechenden Region sind hierbei zweitrangig.
Die Uplink-Kapazität am Standort des Hosting-Providers ist entscheidend für die Bewältigung des Verkehrsaufkommens, insbesondere während eines DDoS-Attacken, wenn der Verkehr dramatisch ansteigt. Hosting-Anbieter müssen in Uplinks mit hoher Kapazität investieren und ausreichende Reserven vorhalten, um diese Verkehrsspitzen effektiv bewältigen zu können. Daher wird eine Multi-ISP-Strategie verfolgt. Dabei wird nun auch der durch DDoS verursachte Traffic berücksichtigt und zusätzlich eine Appliance eingesetzt, die den DDoS-Traffic, der die maximale Kapazitätsgrenze nicht überschreitet, effektiv behandeln kann (Skalierbarkeit).
DDoS Protection Services sind in Theorie oft teuer. So verkaufen z.B. Transit Provider ihren Blackholing DDoS-Schutz weiter, um die Appliance- und Wartungskosten auf ihrer Seite zu reduzieren. Hosting-Anbieter können diese Kosten ebenfalls senken, indem sie entweder ihre eigenen Schutzdienste oder White-Label-Produkte an ihre Kunden weiterverkaufen. Diese Strategie gleicht nicht nur die Kosten aus, sondern steigert auch den Wert des Angebots des Anbieters und fördert die Kundenbindung. Aber wie? Der Schutz der IPSs/Uplink Provider ist dazu nicht in der Lage. Also lokale Appliance kaufen? Dies bringt weitere Herausforderungen mit sich, die gelöst werden müssen.
Eine effektive DDoS-Abwehr mit einer Appliance erfordert qualifiziertes Personal, das schnell reagieren kann. Die Aufrechterhaltung dieses Fachwissens ist kostspielig und erfordert ein Gleichgewicht zwischen den Rekrutierungskosten und der Notwendigkeit eines robusten Schutzes. Kontinuierliche Schulungen sind unerlässlich, um den sich entwickelnden Bedrohungen immer einen Schritt voraus zu sein. Die Kapazität der Zugangsleitungen ist nicht skalierbar, auch nicht mit lokalen Appliances.
Der Einsatz von Appliances ermöglicht einen direkten Eingriff in den Datenfluss, abhängig vom Installationsort und der lokalen Infrastruktur. Diese Geräte sind teuer in der Anschaffung und erfordern eine spezialisierte Konfiguration und Wartung. Außerdem haben sie ein End-of-Life Datum und die Kapazität der Zugangsleitung ist begrenzt und schwer anpassbar. Regelmäßige Aktualisierungen und Überwachung sind notwendig, um gegen neue Angriffsvektoren wirksam zu bleiben, was kontinuierliche Investitionen in Technologie und Ausbildung erfordert. Es handelt sich also um eine komplizierte und kostspielige Lösung.
Die finanziellen Auswirkungen des DDoS-Schutzes, einschließlich Transit und Schadensbegrenzung, sind erheblich. Ein effektives Kostenmanagement erfordert eine sorgfältige Planung und Budgetierung. Anbieter müssen ihre Nutzung überwachen und ihre Ausgaben optimieren, um unerwartete und hohe Rechnungen zu vermeiden.
Kunden erwarten Transparenz bei Sicherheitsmaßnahmen. Das fängt beim kleinen Kunden an und geht bis zum KRITIS-Unternehmen und anderen Stakeholdern. Regelmäßige und detaillierte Berichte über DDoS-Angriffe und Maßnahmen zur Schadensbegrenzung sind unerlässlich. Diese Berichte schaffen Vertrauen und zeigen das Engagement des Anbieters, die Daten und Dienste der Kunden zu schützen.
…sollte in diesen Punkten eine Verbesserung und Vereinfachung des Schutzes bieten. Diese Verbesserung kann durch Carrier-neutrales Peering und Border Gateway Protocol (BGP) Routing eine robuste Lösung zur Verbesserung des DDoS-Schutzes bieten. Diese Konfiguration ermöglicht eine effiziente Verkehrssteuerung und -umleitung während eines Angriffs und bietet damit Redundanz und erhöhte Widerstandsfähigkeit.
Dies kann durch automatisierte DDoS-Schutzdienste in Echtzeit erreicht werden. Berichte über DDoS-Angriffe über IP und die Übernahme von Prozessen und Arbeitsschritten im Hosting-Betrieb. Durch diese Automatisierung werden Hosting-Provider entlastet und können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während sie gleichzeitig eine robuste Sicherheit gewährleisten.
Der Schutz vor DDoS-Angriffen ist eine vielschichtige Herausforderung für Hosting-Provider. Die Lösung von Problemen im Zusammenhang mit Transit-Providern, Uplink-Kapazität, Reselling von Schutzdiensten, Kostenmanagement, Transparenz durch Berichterstattung, Aufrechterhaltung von Fachwissen und Wartung der Geräte vor Ort sind von entscheidender Bedeutung. Die Implementierung von anbieterneutralem Peering und BGP-Routing erhöht die Ausfallsicherheit zusätzlich. Automatisierte und skalierbare Lösungen bieten einen optimierten und effektiven Ansatz für den DDoS-Schutz und stellen die kontinuierliche Verfügbarkeit von Diensten und die Kundenzufriedenheit sicher.